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Da sich unser Verein mit der Darstellung des 12. und frühen 13. Jahrhunderts beschäftigt, soll der Schwerpunkt des folgenden Abschnitts auch auf diesem Zeitraum liegen.

Für weitere Fragen können Sie sich natürlich mit uns in Verbindung setzen.

 

Weiterhin sei darauf hingewiesen, das in der folgenden Darstellung der Name "Honstein" anstatt der heutigen Schreibweise "Hohnstein" mit dehnungs-H benutzt wird, da diese Schreibweise in der dargestellten Zeitspanne die gebräuchlichsten war.

Weitere Schreibweisen waren Hoenstein, Hohenstein und Honsteyn.
 

(Die verschiedenen Schreibweisen ergeben sich daraus, dass damals keine einheitliche deutsche Sprache gegeben war und die Menschen größtenteils nach den Lauten schrieben)

Konrad von Sangerhausen/von Honstein?

Die Geschichte der Grafen von Honstein lässt sich bis in das frühe 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Die bisherigen Theorien, welche Konrad von Honstein als Urvater nennen, sind zu verwerfen. Die Grundlage für die Theorie bildeten die Aussagen in den sog. Reinhardsbrunner Annalen aus dem 14. Jahrhundert. Die dort beschriebene Abstammung der Grafen von Honstein ist eine Fehlinterpretation des Chronisten der Reinhardsbrunner Annalen, welcher sich auf ältere Chroniken (wie die Chronik des Lauterbergklosters) beruft, die wiederum den Tod einer Gräfin Bertrada und ihres Sohnes Graf Konrad von Honstein für das Jarhr 1145 verzeichnen. Wer mit diesem Konrad genau gemeint ist, kann nicht gedeutet werden. Ihn mit dem 1110 auftretenden Graf Konrad von Sangerhausen zu identifizieren, ist mit wissenschaftlichen Fakten nicht vereinbar.

Konrad von Sangerhausen muss 1110 volljährig gewesen sein (also mindesten 16 Jahre), da er in einer einzigen Urkunde 1110 mündigd auftritt. Seine verwitwete Mutter Betrada wird bereits ein höheres Alter gehabt haben. Somit ist es höchst unwahrscheinlich, das die Mutter Konrads von Sangerhausen bis 1145 gelebt hat. Er selbst war 1145 schon in einem reifen Alter. Es gibt also zum einen keinen urkundlichen Beweis für einen Konrad von Honstein und zum anderen kann man die Entstehungsgeschichte der Genealogie in den Rheinhardsbrunner Annalen eindeutig anhand der dort genutzten Quellen als Fehlinterpretation deuten. Die Gleichsetzung von Konrad von Sangerhausen mit einem Konrad von Honstein geschieht erst bei späteren Chronisten wie Leuckfeld und Geschichtsschreibern wie Friedrich Lesser uvm., die sich alle auf die Reinhardsbrunner Annalen beziehen, ohne eine Quellenkritik zu üben. Des Weiteren werden große Teile der Rheinhardsbrunner Annalen in der Forschung als Fälschungen angesehen. Ein weiterer Punkt der dagegen spricht das Konrad von Sangerhausen die Burg Honstein erbaut(oder erweitert) haben könnte, liegt in den Besitzverhältnissen des 12. Jahrhunderts. Es wird oft berichtet Konrad hätte Sangerhausen verkauft und wäre auf den Honstein gezogen oder hätte ihn gekauft. Die Gegend um die Burg Honstein scheint jedoch nicht zum Besitz der Ludowinger (Adelsgeschlecht das sich auf Ludwig dem Bärtigen begründet und die Landgrafen von Thüringen bis 1247 stellte) , denen Konrad zuzuordnen ist, gehört zu haben. Weder lässt sich ein ludowingischer Güterkomplex um die Burg Honstein, noch in einem Umkreis von 15 Km nachweisen, bis die Ludowinger um 1180 die Ebersburg bei Hermannsacker vom mainzer Erzbischof erhalten. Die Theorie um Konrad von Honstein entstand mit den Rheinhardsbrunner Annalen im 14. Jahrhundert, also lange nachdem die Ludowinger ausgestorben waren. Möglicherweise wollte man das Landgrafengeschlecht um einige Verwandte erweitern um später Besitzansprüche stellen zu können. Die Chronisten der frühen Neuzeit übernahemen die Theorie und so wurde eine Falsche Theorie immer weiter ausgeführt ohne die Quellen zu kritisieren. Die heutigen Historiker stellen jedoch andere Ansprüche an ihre Arbeiten und somit werden die Quellen derzeit neu verarbeitet und analysiert. Schließlich könnte der 1145 gestorbene Konrad auch ein bisher nicht bekannter Sohn Elger I. gewesen sein, da dieser eine Gemahlin Namens Bertrada hatte, die auch von Alters Wegen eher mit der Mutter Konrads zu identifieren wäre. Auf diesem Gebiet sind also intensivere Forschungen von Nöten.

 

Die Grafen von Ilfeld als Vorfahren der Grafen von Honstein

Urkunden, sofern vorhanden, sind stets ein besserer Beweis für solche Theorien. Mit ihnen lässt sich zumindest folgendes herleiten. Die Grafen von Honstein stammen in direkter Linie von den Grafen von Ilfeld ab, die urkundlich mit Elger I. ab 1154 nachweisbar sind. Dank einer zeitgenössischen Chronik des 12. Jahrhunderts (den Pegauer Annalen) lassen sich die Vorfahren dieses ab 1154 auftretenden Elger jedoch weiter zurück verfolgen.

   Der erste Graf aus dem Ilfelder Geschlecht lässt sich aus einer Urkunde von 1128 nachweisen. Diese Urkunde wurde 1128 für das ehemalige Stift Jechaburg bei Sondershausen ausgestellt und nennt einige Stiftungen zum Seelenheil eines "Comes Adelger" (Grafen Adelger/Elger). Daraus und aus den gestifteten Gütern lässt sich schließen, dass um 1128 ein in Nordthüringen residierender Graf ohne Herkunftsbezeichnung gestorben ist. Er scheint Eigengüter um Greußen (südlich Sondershausen) gehabt zu haben bevor er als Graf auftrat. Aus einer Historie der Grafen von Honstein, die von einem Ilfelder Mönch vor 1300 verfasst wurde, lassen sich jedoch weitere Schlüsse ziehen. Der in der oben genannten Urkunde von 1128 genannte "Comes Adelger" war der Vater Elger I. von Ilfeld. Dieser Vater habe an einem Ort/ einer Burg namens Bilstein gelebt, residiert und wäre dort begraben. Bei diesem Bilstein handelt es sich aber womöglich um den ilfelder Burgberg. Aus Lenzners "Bonifazii" wissen wir das der ilfelder Burgberg im 15./16. Jahrhundert als Bilstein bezeichnet wurde. In eben jener Zeit wurde die erhaltene Abschrift der genannten Mönchschronik erstellt.

   Ab wann sich sein Sohn Elger I. nach der Burg Ilfeld nannte und wann diese erbaut wurde, kann nicht sicher gesagt werden. Seine Gemahlin war eine gewisse Bertrada, welche in einer alten ilfelder Chronik als "Des Grafen Tochter von Kirchberg" bezeichnet wird. Wie viele Söhne Elger hatte, kann nicht nachvollzogen werden. Jedoch scheint es, als sei der 1154 auftretende Elger von Ilfeld der erbberechtigte Sohn gewesen. Er starb zur Zeit des Abtes Degeno um 1160 im Kloster Huysburg.

   Sein Sohn Elger II. heiratete eine Gewisse Lutrude (auch Lutradis), deren Vater Heseke auf der Burg Honstein residiert haben soll. Bei diesem Heseke handelt es sich womöglich um Heseke von Bornstest den jüngeren. Nach dem Tod Hesekes (um 1175) erlangte Elger II. dass die Burg Honstein ihm von Heinrich dem Löwen aufgetragen wurde, welcher sie als Reichslehen erhalten hatte. Laut den historischen Quellen scheint es, dass mit der Burg Honstein damals keine Grafschaft bzw. kein Komitat verbunden war. Es handelte sich wohl nur um die Burg Honstein mit den dazugehörigen Gütern. Die Grafschaftsrechte der Familie stammten stammten aus der Ilfelder Linie. Elger II. nannte sich fortan Graf Elger von Honstein nach der neuen Stammburg. Da Elger sich laut den erhaltenen Originalurkunden erstmals 1182 als Graf von Honstein bezeichnet, also wenige Jahre nachdem sich 1178 ein Vasallengeschlecht der Grafen auf der Burg Honstein nachweisen lässt, kann davon ausgegangen werden das die Übertragung der Burg Honstein an Elger II. von Ilfeld direkt nach Hesekes Tod zwischen 1175 und 1178 erfolgte. Jedoch wird Elger in den Urkunden noch bis 1188 wechselweise nach der Burg Ilfeld genannt. Er scheint 1191 gestorben zu sein, nachdem er in Ilfeld ein Prämonstratenserkloster gestiftet hatte, welches bereits sein Vater, Elger I. begonnen hatte. Elger II. stiftete dem Kloster ein großes Waldgebiet, wie aus einem Privileg von 1190 hervorgeht.

   Ab Elger III. nennen sich die Grafen nur noch nach der Burg Honstein. Elger III. ließ die Burg Ilfeld zerstören, die sich seit 1190 auf Klosterbesitz befunden hatte. Mit der Gründung des Klosters Ilfeld hatten die Grafen von Honstein alle wichtigen Symbole adliger Herrschaft erlangt. Sie hatten eine Stammburg, Beziehungen zu den wichtigsten Fürsten des Reiches und ein eigenes Hauskloster, was für den Südharz eine Besonderheit darstellte. Im 13. Jahrhundert konnten die Grafen ihre Macht weiter ausbauen. Der deutsche Thronfolgestreit begünstigte den Expansionsgedanken der Honsteiner. Die Präsens und der Einfluss des Königtums im Reich nördlich der Alpen, welchem die Grafen ihre Lehen zu verdanken hatten, schwand immer mehr, da die Staufer sich der Italienpolitik widmeten, nachdem der Thronfolgestreit mit Otto IV. für sie erfolgreich endete. So konnten die Grafen die Krongüter am Südharz ihrer Herrschaft einverleiben und offensiv Expansionspolitik betreiben. Durch den Thüringer Erbfolgekrieg, der 1247 um die Nachfolge der ludowingischen Landgrafschaft Thüringen entbrannte, wurden die Honsteiner 1249 unter die Lehnsherrschaft der neuen Landgrafen aus dem Geschlecht der Wettiner gebracht. Die Grafen von Honstein aber zählten fortan zu den bedeutendsten Lehnsträgern der Wettiner in Thüringen, denn sie scheinen dem neuen Landgrafen beste Dienste geleistet zu haben, wofür er sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit zahlreichen Lehen und Rechten in Nord- und Mittelthüringen belohnte. Schließlich erreichten die Honsteiner im frühen 14. Jahrhundert ihre größte territoriale Ausdehnung und erhielten unter Anderen aus einem Erbe der Grafen von Schwarzburg Güter um Arnstadt. Weitere Grundzüge aus der Geschichte der Grafen von Honstein sind in der folgenden Übersicht zusammengefasst.


Für weitere Fragen zur Geschichte der Grafen von Honstein wenden Sie sich bitte an Paul Becker (paulbecker3@yahoo.de)

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Burgen die bis zu Begin des 14. Jahrhunderts im Besitz der Grafen von Honstein waren:

 

Burg Honstein, Burg Kirchberg, Burg Klettenberg, Harzburgen bei Ilfeld, Burg Sondershausen, Burg Spatenberg, Burg Bodenstein, Burg Straußberg, Sachsenburgen, Burg Greußen, Burg Spier


 

Daten zur Geschichte der Grafen von Honstein.

 

 

1103 ist ein Elger von Ilfeld neben Christian von Rothenburg an der Ermordung des letzten männlichen Erben der bedeutenden nordheimischen Güter, Graf Konrad von Nordheim (auch Cuno von Beichlingen), beteiligt. (Die Herkunftsbezeichnung wurde von dem Chronisten der Quelle aus der Mitte des 12.Jahrhunderts auf das Jahr 1103 zurück projiziert).

 

 

Vor 1128 stirbt ein "comes Adelger". Dieses Grafen wird in einer Urkunde  des Mainzer Erzbischofs für das Stift Jechaburg bei Sondershausen aus dem Jahr 1128 gedacht. Er ist vermutlich mit jenem Elger identisch, der 1103 zu den Drahtziehern am Mord des Fürsten Konrad von Nordheim (Cuno von Beichlingen) gehörte.

 

 

1154 tritt sein Sohn Elger I. erstmals in den Urkunden auf, in denen er sich Graf Elger von Ilfeld schreiben lässt.

 

Vor 1168 heiratet Elger II. Lutude, die Tochter des Burgherren Heseke, der zuvor auf der Burg Honstein residierte.

 

Um 1178 tritt mit Burchard von Honstein erstmals ein Angehöriger der späteren Burgmannen auf der Burg Honstein und Vorfahren der Herren von Arnswald auf. Elger II. ist also 1178 bereits im Besitz der Burg Hohnstein.

 

1182 Ab diesem Jahr nennt sich Elger II. abwechselnd auch nach der Burg Honstein.

 

1184 sind Elger II. und sein gleichnamiger Sohn bei der Fürstenversammlung in Erfurt und dem "Erfurter Latrinensturz" anwesend.

  

Um 1189 wird das Kloster Ilfeld von Elger II. gegründet. Bereits sein Vater Elger I. hatte das Kloster begonnen.

 

1190 erhält Elger III. ein königliches Privileg zur Stiftung eines Güterkomplexes an das neue Kloster Ilfeld. Dieser Akt kann als eigentliches Gründungsprivileg des Königs für das Kloster Ilfeld angesehen werden. Damit erklären sich auch die Berichte eines Mönches der Elger III. als zweiten Fundator(Gründer) nennt.

 

1191 stirbt Elger II.

 

Um 1200 lässt Elger III. die Burg Ilfeld schleifen.

 

1203 wird die Burg Honstein erstmals im Teilungsvertrag der Söhne Heinrich des Löwen genannt. Das die Burg sich zu jener Zeit tatsächlich im Besitz der Welfen befand ist jedoch fraglich. Vielmehr kann dies als ein Versuch der Welfen angesehen werden die ehemaligen Güter ihres Vaters wieder in ihren Machtbereich zu integrieren. Otto IV. konnte während des Thronfolgestreits seinen Einfluss schließlich weit ausbauen. Mehrere Handlungen die er in seiner Zeit als König/Kaiser vorgenommen haben soll, stehen im Widerspruch zu den eigentlichen Verhältnissen und so könnte es auch in diesem Fall sein.

 

1219 am 16. September stirbt Elger III.

 

1219 Die Gebrüder Dietrich und Heinrich, Grafen von Honstein, regieren die Grafschaft gemeinsam. Sie besitzen auch Güter in Mascherode, Ohrum, Bungenstedt(Wüst) und Halchter, die alle bei Wölfenbüttel gelegen sind. Bereits Elger III. hatte Güter in der Nähe von Braunschweig und Wolfenbüttel, nämlich 6 Hufen mit 5 Hofstätten in Mascherode mit dem Wäldchen Colunge sowie Güter in Dorstadt.

 

Um 1220 beginnt die Expansion der Grafen von Honstein am Südharz und in Thüringen durch regen Güterkauf, Gütertausch und Verbindungen in die übrigen bedeutenden Thüringischen Familien. Vor allem mit dem Kloster Walkenried werden Güter gehandelt.

 

Nach 1221 zieht Heinrich I. von Honstein als Bruder des Deutschen Ordens nach Preußen und erlangt den Titel eines Vizelandmeisters in Preußen. Seine Karriere dient den nachvolgenden Generationen als Vorbild. Sodass sich nachgeborene Söhne der Honsteiner bis zum Aussterben der Familie im Ordensland nachweisen lassen. Sie Gründen Orte wie Osterode in Polen und geben anderen Orten ihr Familienwappen.

 

 Um 1230  beginnt der jüngste Bruder Dietrich I., Elger IV. seine geistliche Karriere. Er hatte in Paris studiert und gründete in diesem Jahr (1230) das Dimonikanerkloster(heutige Predigerkirche) in Erfurt. Er war auch der Beichtvater des Landgrafen Heinrich Raspe IV.. Zur gleichen Zeit werden die Beziehungen der Grafen von Honstein zu den Mainzer Erzbischöfen aus dem Hause Eppstein intensiver. Die Eppsteiner, die den Großteil der mainzer Erzbischöfe des 13. Jahrhunderts stellten und somit zu den mächtigsten Familien im Reich zählten, waren mit den Honsteiern verwandt.

 

1253 berichtet Heinrich II. v. Honstein über die Erlangung der Burg Klettenberg. Die Grafen erhielten wenige Jahre später die gesamte Grafschaft Klettenberg vom Bistum Halberstadt als Lehen.

 

1259 Erhält Heinrich II. die Hälfte der Burgen Kirchberg(westlich Sondershausen) und Ehrich (südlich Sondershausen) samt den zugehörigen Gütern von seiner verwitweten Schwester Sophie, deren verstorbener Gemahl Heinrich III. von Schwarzburg war.

 

1260 verleiht Landgraf Albrecht dem Grafen Heinrich II. v. Honstein die Erlaubnis in Greußen (nordwestlich von Weißensee) eine Burg zu erbauen.

 

1263 Landgraf Albrecht v. Thüringen belehnt Heinrich II. v. Honstein mit der Burg Spatenberg, allen Gerichten, Feldern, Wäldern und allen anderen Zubehörungen, insbesondere den Wäldern Eichenberg und der Windleite.

  

1285 werden Güter der Grafen in Görmar(bei Mühlhausen) genannt, welche die Grafen an eine Familie in Körner verlehnt hatten, und dieser an das Kloster Volkerode verkaufte. Die Grafen hatten bereits vor 1285 Besitz bei Mühlhausen.

 

1294 verwüsten die Truppen König Adolfs von Nassau die Ländereien der Grafen von Honstein, weil die Grafen den Kauf der Landgrafschaft Thüringen durch den neuen König nicht akzeptierten.

  

1295 wird Sondershausen samt Burg erstmals als Honsteiner Besitz genannt. Da dieser Umstand nicht direkt genannt wird, sondern indirekt aus der Zeugenliste zu entnehmen ist, kann davon ausgegangen werden, das sich Burg und Stadt Sondershausen bereits vorher im Besitz der Grafen befanden.

 

1298 erhalten Dietrich und Heinrich Grafen von Honstein vom Landgrafen die halbe Grafschaft Vockstedt(bei Artern).

 

1304 Ein für die Grafen erfolgloser bewaffneter Konflikt mit dem Kloster Hersfeld führte dazu, dass die Mitstreiter der Grafen, unter Anderen die Grafen von Beichlingen, Ersatz für den ihnen entstandenen Schaden forderten.

 

1312 teilen sich die Söhne Graf Heinrich III., Dietrich IV. und Heinrich V. im Erbe ab und  erhalten alle Besitzungen südlich der Wipper. Unter Anderen besitzen sie das "Haus" Spatenberg, die Burgen Kirchberg, Ehrich und Straußberg, Burg und Stadt Sondershausen, sowie die Orte Greußen, Clingen und alles was sich südlich der Wipper in honsteinischem Besitz befand.(In der Forschung wird diese Linie Honstein-Sondershausen genannt).

 

1315 wird die Grafschaft Honstein-Sondershausen mit den Sachsenburgen erweitert, welche die Grafen von ihrer Mutter erhielten.

 

1320 erwarb diese Linie auch die Vogtei des Klosters Oldisleben von den Grafen von Beichlingen.

 

1335 wurden die Sachsenburgen gegen die Grafschaft Lohra von den Grafen von Beichlingen eingetauscht.

 

1356 stirbt mit Heinrich VI. der letzte Abkömmling der Linie Honstein-Sondershausen, deren Besitz durch eine Erbverbrüderung an die Grafen von Schwarzburg fällt. (Die oft genutzte These, dass das Erlöschen der Linie Honstein-Sondershausen eine Ursache für den allmählichen Niedergang der Familie der Grafen von Honstein war, schuldet eine einschlägige Begründung. Auch andere Adelsfamilien waren in mehrere Linien geteilt, wie die Grafen von Schwarzburg und jene von Stolberg. Als diese ihre Linien im 16. Jahrhundert wieder an eine gemeinsame Familientradition binden konnten, war jedoch mit Ernst VII. 1593 der letzte Graf von Honsein gestorben).

 

1373 Teilung in die Linien Honstein-Heringen-Kelbra (jüngere Linie) und Honstein-Lohra-Klettenberg (ältere Linie). Die Burg Honstein blieb bei der jüngeren Linie. Die ältere Linie residierte fortan auf der Burg Lohra.

 

1394 teilt sich die jüngere Linie(Heringen-Kelbra) nochmals in die Linien Honstein-Heringen und Honstein-Kelbra. Die Burg Honstein wurde von den beiden Linien gemeinsam bewohnt und verwaltet.

 

1412 / 1420 Die Burg Honstein soll am 15. September 1412 während des Fleglerkrieges eingenommen worden sein. Dietrich von Honstein-Heringen ließ die Burg Honstein durch Heinrich von Heldrungen mit angeworbenen Adeligen, Bauern und Tagelöhnern besetzen, die allgemein als Flegler bezeichnet werden. Grund hierfür war ein Konflikt zwischen den Linien Honstein-Kelbra und Honstein-Heringen. Ulrich von Honstein-Kelbra suchte Schutz beim Langrafen Friedrich, welcher darauf in die Besitzungen Heinrichs von Heldrungen einfiel. Graf Dietrich verkaufte 1412 seine Hälfte der Burg Honstein an Graf Botho von Stolberg. Wie die andere Hälfte der Burg an die Grafen von Stolberg gelangte ist nicht geklärt. Jedoch befand sich die gesamte Burg schon vor 1420 in ihrem Besitz.

 

1423 Nach langen Auseinandersetzungen um ihre Stammburg Honstein resignierten in diesem Jahr die letzten Vertreter der jüngeren Linie, Graf Heinrich von Honstein-Heldrungen und der Halberstädter Domprobst Ulrich Graf von Honstein die Burg und Grafschaft Honstein zugunsten des Grafen Botho zu Stolberg. Graf Heinrich siedelte sich in Kurbrandenburg an und begründete die Linie Vierraden und Schwedt. Somit bestand nur noch die Linie Honstein-Lohra-Klettenberg(die ältere Linie) am Südharz.

 

1593 stirbt mit Ernst dem VII. der letzte Graf von Honstein im Alter von 31 Jahren. (Die Linie Vierraden und Schwedt bestand noch weiter bis 1609 fort).

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