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Die Ruine der Burg Honstein erhebt sich auf einem Bergsporn wenige Kilometer nördlich des Luftkurorts Neustadt am Harz, in der Gemeinde Harztor, im Landkreis Nordhausen.

 

Die Geschichte der Burg Honstein lässt sich bis in das 12.Jahrhundert zurückverfolgen. Die Annahme, dass die Burg bereits 1130 erbaut oder zumindest eine alte Burg erweitert wurde, lässt sich nicht beweisen, da auch die als Quelle genutzten Urkunden als Fälschung deklariert wurden.

 

Erstmals taucht der Name Honstein in einer Fuldaer Urkunde von 1178 auf, in welcher ein Burchard von Honstein in der Zeugenliste genannt wird. Dieser Burchard ist ein Ahne jenes Burgmannengeschlechts der Grafen von Ilfeld, welches später die weiteren Linien Aschcazzerode, Arnswald und Tütchenrode eröffnete.

 

Es kann also davon ausgegangen werden, dass spätestens um 1178 eine befestigte Anlage auf dem Burgberg bei Neustadt gestanden hat, die im Besitz der Grafen von Ilfeld war und nach welcher sich eines der Burgmannengeschlechter der Grafen von Ilfeld nannte. Diese Burgmannen waren im naheliegenden Dorf Osterode beheimatet. Der Ort, vom Namen her ein Rodungsort, könnte im Rahmen der Inbesitznahme der Burg Honstein durch die Grafen von Ilfeld entstanden sein und zur Versorgung der Burg gedient haben.

 

Die Annahme dass die Burg bereits um 1160 an die Grafen von Ilfeld gekommen sein soll, lässt sich ebenfalls nicht beweisen. Die Urkundenabschriften des Homburger Kopialbuchs, die dazu angeführt werden, wurden erst im 15. Jahrhundert verfasst. Daher könnte die Herkunftsbezeichnung "von Honstein" dort fälschlicher Weise für die ehemaligen Grafen von Ilfeld eingetragen worden sein. Weiterhin sind jene Urkunden, welche die Grafen von Ilfeld noch vor 1180 als Honsteiner bezeichnen als Fälschungen deklariert worden, die im frühen 13. Jahrhundert erstellt wurden.

 

In jedem Fall befand sich spätestens seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine Befestigungsanlage auf dem heutigen Burgberg, welche spätestens seit 1178 von Herzog Heinrich dem Löwen an die Grafen von Ilfeld verlehnt worden war.(siehe Geschichte der Grafen)

 

Auch die jüngsten Forschungen Benjamin Rudolph's zum Romanischen Bestand der Burgruine Hohnstein verweisen auf eine Entstehung der Burg frühestens ab der Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Burg muss jedoch zur Inbesitznahme durch Graf Elger II. von Ilfeld schon weit ausgebaut gewesen sein. Die Grafenfamilie war um 1180 stark angewachsen. Um 1184 war der Sohn von Elger II., Elger III. bereits volljährig und die ersten Zeugnisse, dass dessen Söhne wiederum bereits um 1210 volljährig waren, lassen den Schluss zu, das Elger III. mit seiner Gemahlin und mindestens drei Söhnen dort wohnte, von welchen zumindest Dietrich I. um 1200 ebenfalls schon verheiratet gewesen sein müsste.

 

Da die Burg Ilfeld unter Elger III. um 1200 abgebrochen wurde, war vorerst lediglich die Burg Honstein Wohnanlage für eine nicht unbedeutende Anzahl von Menschen. Mindesten 60 Leute müssen bereits zu dieser Zeit auf der Burg gelebt haben. Da die Grafenfamilie versorgt werden musste, sind unter diesen 60 Leuten größtenteils Ritter- oder Ministerialengeschlechter und Bedienstete zu verstehen.

Die Burg Honstein litt in einigen Fehden, wie etwa 1364 als auf ihr eine Bande "Räuber" hauste, und sie von den Grafen von Honstein selbst belagert wurde um den Landfrieden zu wahren. Nach der Teilung der Grafschaft Honstein(siehe Geschichte der Grafen) wurde die Burg von der jüngeren Linie (Honstein-Heringen-Kelbra) bewohnt und verwaltet.

 

Die Burg Honstein wurde am 15. September 1412 während des Fleglerkrieges eingenommen. Dietrich von Honstein-Heringen ließ die Burg Honstein durch Heinrich von Heldrungen mit angeworbenen Adeligen, Bauern und Tagelöhnern besetzen, die allgemein als Flegler bezeichnet werden.

Grund hierfür war ein Konflikt zwischen den Linien Honstein-Kelbra und Honstein-Heringen.

Ulrich von Honstein-Kelbra suchte Schutz beim Langrafen Friedrich, welcher darauf in die Besitzungen Heinrichs von Heldrungen einfiel.

Graf Dietrich verkaufte 1412 seine Hälfte der Burg Honstein an Graf Botho von Stolberg. Wie die andere Hälfte der Burg an die Grafen von Stolberg gelangte ist nicht geklärt.

 

1428 wurde Graf Botho von Stolberg mit der Burg Honstein belehnt, nachdem diese Herzog Otto von Braunschweig(-Göttingen) 1420 von Kaiser Sigismund aufgetragen wurde. Herzog Otto forderte die Belehnung mit Honstein aufgrund einer angeblichen Lehensbindung der Grafen von Honstein durch seinen Vorfahren Heinrich den Löwen. Ein Lehnsverhältnis zu den Welfen lässt sich jedoch nur für den Zeitraum von 1154-1180 bezeugen, bevor Heinrich der Löwe seine Lehen verlor.

Als er in die Reichsacht versetzt wurde, verlor er mit seinen anderen Lehen auch die Burg Honstein.

(Die Belehnung Herzog Ottos mit der Burg Honstein im Jahr 1420 scheint in keiner weisen auf der Grundlage von wahren Fakten zu basieren. Vielmehr lässt sie sich aus den Machtverhältnissen im Reich herleiten. Wie alle Könige und Kaiser im Reich nach dem Ende der Stauferherrschaft um 1252, fehlten auch Sigismund zum einen die Machtgrundlage wie sie bis ca. 1252 auf Grundlage von Krongüter bestanden hatte, sowie eine mehrheitliche Unterstützung unter den Fürsten des Reiches. Er musste seine Politik stets so gestaltten, dass er die mächtigen Fürsten des Reiches auf seiner wissen konnte. Somit könnte er Herzog Otto mit Honstein belehnt haben, um sich seiner Treue gewiss zu sein. Denn aus einem regulären Lehnsverhältnis lässt sich das Geschehen um die neue Belehnung im Jahr 1420 nicht deuten.)

Nach langen Auseinandersetzungen um ihre Stammburg Honstein resignierten 1423 die letzten Vertreter der jüngeren Linie, Graf Heinrich von Honstein-Heldrungen und der Halberstädter Domprobst Ulrich Graf von Honstein die Burg und Grafschaft Honstein zugunsten des Grafen Botho zu Stolberg.

Die Grafen von Stolberg befanden sich fortan mit einigen zeitlichen Einschnitten im Besitz der Burg.

So mussten sie die Burg 1603 verpfänden, nachdem sie 1590 mit erheblichem Kostenaufwand zu einem Schloss umgebaut wurde.

 

1627 besetzte der sächsische Obrist Vizthum von Eckstedt mit seinen Truppen das Schloss und ließ es am 10. Juli dieses Jahres in Brand stecken. Die genauen Gründe für die Brandtat sind noch immer nicht geklärt.

Die Quellen zum Geschehen lassen mehrere Möglichkeiten zu. Die allgemeine Auffassung besagt, dass die Harzschützen angegriffen hätten, worauf sich die sächsischen Truppen zurückzogen und die Tat begingen.

 

Es scheint jedoch als hätte die Burg auch nach der Brandschatzung noch zur Verwaltung gedient, bis in Neustadt das neue Schloss bzw. die Domäne, wie heute noch zu sehen, erbaut wurde.

 

Im 19. und 20. Jahrhundert fanden mehrere Sarnierungsarbeiten an der Burg statt, zu denen sich noch einges an Quellenmaterial finden lässt. Die Bodenreform von 1945 ließ die Ruine der Burg in staatlichen Besitz übergehen.

 

Ab 1994 begannen Aufräum-und Sarnierungsarbeiten.

 

Seit 2001 regt sich wieder Leben auf der Burg. Der Honsteiner Mittelalterverein spendete seit seiner Grünung viel Schweiß und einiges an Spenden zur Erhaltung und Sarnierung der Burg Honstein. (Zu diesen Arbeiten sehen sich folgenden Artikel an ->)

 

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